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Mut steht am Anfang des Handelns,

Glück am Ende.

Demokrit

 

55 Jahre Arbeitsgemeinschaft der Wormser Frauenverbände

Sie kann funktionieren – die Solidarität unter Frauen.

In den Anfangsjahren war der Wunsch stark, Interessen und Aktivitäten zu bündeln. Die AWF agiert seit Gründung im November 1962 immer im Bestreben, etwas Sinnvolles und Gutes mit anderen und für andere (Frauen) in Worms zu tun. Gründungsmitglieder waren z.B. der Deutsche Frauenring Ortsring Worms, SPD- und CDU-Frauen, Hausfrauenverein, Katholischer Frauenbund, Evangelische Frauenhilfe, DGB, DAG, Frauengruppen aller Landsmannschaften und der Verein der Freundinnen junger Mädchen.

Zur ersten Vorsitzenden wurde Hannah Brendel vom Deutschen Frauenring gewählt.

Ein Schwerpunkt der Anfangsjahre war der Austausch und Besuch von Frauengruppen in der DDR und die Altenhilfe, man initiierte Essen auf Rädern und setzte sich für die Einrichtung der Drogenberatungsstelle ein. 1987 und 1988  kämpften 22 Verbände mit über 2000 darin organisierten Frauen für die Schaffung einer hauptamtlichen Gleichstellungsstelle.  Mit Unterstützung aus der AWF gründete sich der Verein Frauenhaus. Die Mitgliedsfrauen unternahmen Reisen und Besuche zu Frauengruppen in Bautzen, Auxerre, Palma und St. Albans. Niemals wurden politische Ziele außer Acht gelassen, man veranstaltete Podiumsdiskussionen, arbeitete unter dem emanzipatorischen Aspekt an der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Schon vor 30 Jahren fand die erste Infobörse für Frauen in Worms statt. Legendär ist die Erinnerung ans Gauklerfest am Lutherdenkmal im Sommer 1992. 1993 formierten sich die AWF-Frauen zu Solidaritätsaktionen mit den Vergewaltigungsopfern in Bosnien-Herzegowina.

2002, im Jubiläumsjahr zum 40.Geburtstag der Arbeitsgemeinschaft erstellte der damalige Team-Vorstand (E. Giebel, R. Häußler, H. Kiefer, F. Klapp, B. Laun, D. Mainz, E. Mehlmann) zum ersten Mal eine umfassende Chronik und die Jubliäumsschrift mit Hilfe der Wormser Redakteurin Ulrike Schäfer.

In zahlreichen Mitgliederversammlungen stellten externe Gruppen, Institutionen oder Wormser Einrichtungen ihre Arbeit vor, wir erlebten Vorträge zum Talentexperiment, Sicheres Worms, Wormser Polizei, Krebsvorsorge, Altersrente für Frauen usw.

Mit den Vorstandsfrauen Gerlinde Schneider, Roza Enquist, Andrea Rößler, Irmtraud Seckler, Wilma Ströning, Petra-Marlene Gölz, Dorothé Mainz, Delfine Merbach und Rosemarie Häußler, die 2012 auch das 50-jährige Jubiläum ausrichteten, erreichte die damalige Vorsitzende Renate Haag 2009 die Umwidmung in einen eingetragenen Verein.  

Gemeinsam Gutes tun

1976 wurde auf Anregung von Emma Loni Rave, damals Vorsitzende des Deutschen Frauenrings, der Beschluss gefasst, einen gemeinsamen Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz als Gegenveranstaltung zum kommerziellen Weihnachtsmarkt durchzuführen.  Die Auftaktveranstaltung erbrachte damals stolze 23000 DM Erlös, der seit jeher ausschließlich gemeinnützigen Institutionen in Worms zugute kommt.

Alle Frauen der Mitgliedsverbände arbeiteten hierfür in reinem Ehrenamt, der Markt wurde zur sozialen Ehrensache. Nach vielen Diskussionen mit den Anbietern des kommerziellen Weihnachtsmarktes entschloss sich die AWF den Markt, nach 25 Jahren, zukünftig als Herbstmarkt auszurichten und findet nun immer am Mantelsonntag-Wochenende im Oktober statt.

„Die Arbeitsgemeinschaft ist ein Beispiel für gelebtes Miteinander und gelebtes Füreinander“, lobte Michael Kissel (OB Worms) 2011 nach dem 10. Herbstmarkt.

Emma Loni Rave und allen beteiligten Anfangsfrauen und denen, die nachfolgend an dieser großartigen Idee mitgetan haben und es weiterhin tun – gebührt Dank und Anerkennung.

(Quelle partiell: Jubiläumsschrift 40 Jahre Arbeitsgemeinschaft Wormser Frauenverbände, Text ©P.-Marlene Gölz)